Hanf, die wertvolle Nutzpflanze

Hanf ist eine der ältesten, vielseitigsten Nutzpflanzen der Menschheit und wahrscheinlich auch eine der gebräuchlichsten Heilpflanzen unserer Erde. Die Spuren der Hanfkultivierung lassen sich über 10.000 Jahre zurückverfolgen. Aus Hanf wurden u. a. Kleidung, Seile, Leuchtöle, Papier und Arzneimittel hergestellt.

Die Hanfsamen lieferten Mensch und Tier lebensnotwendige Nahrungsfette und Proteine, das machte sie auch als Handelsware in der Jungsteinzeit sehr attraktiv. Hanf ist ein Öko-Rohstoff der höchsten Güteklasse und wegen seiner problemlosen Aufzucht und vollständigen Nutzbarkeit so wertvoll. Beim Anbau von Hanf kann auf Herbizide, Pestizide und Fungizide verzichtet werden. Das schont die Umwelt und ist gut für den Menschen.

Die Nutzpflanze Hanf (Cannabis Sativa) steht für Tradition und ist zugleich Vorreiter für nachhaltige, ressourcenschonende und ökologische Produkte. Leider ist Hanf (botanisch: Cannabis Sativa) seit dem Verbot in den USA im Jahre 1937 mit einem ungerechtfertigt schlechten Ruf behaftet. Die Vorbehalte gegen die Hanfpflanze gründen sich auf rein politischen und wirtschaftlichen Interessen der letzten Jahrzehnte. Noch bis 1941 lief die Produktion von Hanfprodukten, u. a. für die Rüstungsindustrie weltweit auf Hochtouren, doch bald verdrängten synthetische und petrochemische Erzeugnisse diesen schnell nachwachsenden Rohstoff. Selbst in der Medizin wurde die ‘Alleskönner-Pflanze’ Hanf erst verdrängt und dann verteufelt:

Eine wertvolle Heil- und Nutzpflanze, von den alten Ägyptern über Hildegard von Bingen bis weit ins 20. Jahrhundert hochgeschätzt, wurde Opfer wirtschaftlicher Interessen.

“Hanf – das ist doch eine Droge” werden viele sagen. Aber Hanf ist eben mehr als nur eine Droge! Es ist eine Nutzpflanze mit erstaunlich vielen Verwendungsmöglichkeiten. Über 40.000 Produkte lassen sich aus dem Öko-Rohstoff herstellen: Heilmittel, Kosmetikprodukte, Textilien, Papier, Baustoffe aber auch Lebensmittel wie Nudeln, Müslis und Riegel, Speiseöl uvm. Der EU-Hanf, auch Industriehanf genannt, hat nichts mit dem sogenannten “Drogen-Hanf” zu tun. Der THC-Gehalt liegt hierbei unter 0,2% und ist zur Rauscherzielung völlig ungeeignet. Hanfsamen, aus denen das Öl (nicht zu verwechseln mit Haschischöl!) gewonnen wird, sind von Natur aus völlig frei von psychoaktiven Substanzen (enthält kein THC).

Die Hanfsamen (botanisch: Hanfnüsse) unterstützen z. B. die Bildung von körpereigenem
Gamma-Globulin. Ein wichtiger Baustein unseres Immunsystems, der sonst in synthetischer Form als Medikament verabreicht, zur vorsorglichen Stärkung der Abwehrkräfte eingesetzt wird. Das aus den Hanfsamen schonend kaltgepresste Öl ist, auf Grund seines hohen Gehalts an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, eines der wertvollsten
und gesündesten Speiseöle überhaupt. Das besonders Wertvolle im Hanföl ist die sehr
seltene Gammalinolensäure (Omega-6-Fettsäure). Unter anderem wird sie bei der Behandlung von Neurodermitis, allergischen Hautreaktionen und anderen Hautproblemen erfolgreich eingesetzt. Schon die Ärzte im Alten Rom verordneten bei Hautkrankheiten, Ausschlägen oder Herpes Salben auf Hanfölbasis. Hanföl ist ein Multifunktionsöl – es ist wertvoll für die Körperpflege und unsere Nahrung zugleich. Schönheit kommt bekanntlich ja auch von innen.

Hanf als nachwachsender Öko-Rohstoff eignet sich auch hervorragend als ergänzendes Füllmaterial und Bezugsstoff für Naturmatratzen. Hanf besitzt eine natürliche Resistenz gegen Fäulnis, Mottenfraß, Keime, Schimmel und Geruchsbildung.